Durch Führung zum Partner Pferd!

“Pferde sind ewige Beweger ,die alles bewegen….“ diese Aussage von Xenophon trifft es auf den Punkt.
Tatsächlich geht es auch in der Pferd/Mensch Beziehung hauptsächlich um eines: “Wer bewegt wen?”
Für Pferde als sehr soziale Tiere eine überlebenswichtige Frage, denn sie legen nichts weniger als ihr Leben in unsere Hände.
Sicherlich wird viel durch Gewöhnung überdeckt, aber 50 Millionen Jahre Überlebenskampf lassen sich nicht einfach wegzüchten. Domestizierte Pferde sind keine Wildpferde, aber der Urinstinkt bei Gefahr zu flüchten, manchmal mehr oder weniger ausgeprägt, bleibt.
Nicht wildes Gescheuche im Round Pen, oder heftiges Gewedel mit einem Seil, um die Pferde zu bewegen, klären die Rangordnung zwischen Pferd und Mensch. Im besten Falle fügt sich das Pferd dem Menschen, Vertrauen aber, wird durch den alltäglichen Umgang und in der Arbeit mit dem Pferd aufgebaut.
Pferde testen, ob der Mensch in der Lage ist im Erntfall die richtige Entscheidung zu treffen. Oft sind es kleinste Bewegungen, Zentimeter. Das liegt in der Natur der Pferde. Hierbei trennt sich die Spreu vom Weizen. Arbeitet das Pferd gerne mit, vertraut es, oder befolgt es Befehle. Führung zu übernehmen bedeutet Entscheidungen zu treffen. Pferde sind oft, allzu gerne bereit diese Führung abzugeben, jedoch nur wenn sie überzeugt davon werden, dass der Mensch auch in der Lage dazu ist. Führung zu übernehmen beginnt also nicht im Round Pen, oder auf dem Reitplatz, sondern in dem Moment wenn Pferd und Mensch zusammentreffen. Es geht nicht um Dominanz, sondern durch souveräne Führung Vertrauen und Sicherheit zu bieten, um einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben.

Fahnenarbeit- Die Übung für ein lockeres Genick

Mit der Fahnenarbeit beginnen die ersten rechts/links Wechsel für das Pferd. Durch Bewegen des Pferdekopfes in Richtung Fahne, die vor dem Kopf hin und her geschwungen wird,fängt das Pferd an,bewusst mit den Augen nach der Fahne zu schauen und zwischen seine Hirnhälften hin und her zu schalten.Das Pferd soll gerade ,in gleichmässigem Tempo laufen und dabei nur den Kopf in Richtung Fahne bewegen.Damit habe ichschon tolle Erfolge bei ängstlichen Pferden erzielen können. Die Fahnenarbeit ist die Übung die man vor der Boodenarbeit oder reiten ausführen kann. Sie sorgt für ein lockeres Genick und kann leichte Verspannungen lösen.Für das Pferd, so wie für seinen Menschen im übrigen auch, ist das eine hoch koordinative und anstrengende Aufgabe,die gemeistert werden muss,bis die Fahnenarbeit korrekt durchgeführt werden kann.

 

 

Dual-Aktivierung geritten

Am effektivsten ist es die Dual-Aktivierung zu reiten. Durch Übungen wie Pylonenacht, das Dreieck oder das Pylonen-S, lernen sich die Pferde unter dem Reiter koordiniert und ausbalanciert zu bewegen.

Eine Basisübung der Dual-Aktivierung: Achtervolten über das Dreieck:
Gerittene Dualaktivierung

Das Dreieck trainiert auf effektive Weise Vor,- und Hinterhandkoordination, sowie die Balance des Pferdes.
Um das Dreieck in der Dual-Aktivierung zu Reiten verlangt es eine gewisse Einsicht des Pferdes in die Situation. Das Pferd muss selbstständig und in „Eigeninitiative“ das Dreieck überqueren, dabei sich und den Reiter ausbalancieren. Der Reiter sollte das Pferd dabei nicht behindern.

Besonders wichtig ist es, das Pferd in seinem natürlichen Bewegungsfluss nicht durch Zügeleinwirkungen zu stören, gar Kopf und Halsbewegungen auszuschalten. Die Folge wäre Taktverlust, da das natürliche Zusammenspiel der Muskeln behindert wäre und dem Pferd es erschweren würde, sich und den Reiter auszubalancieren. Zunächst wird das Pferd am hingegebenen Zügel über das Dreieck geritten, um zu gewährleisten, dass das Pferd sich selber ausbalancieren muss. Später, nachdem Takt und Losgelassenheit erreicht wurden, darf an der Anlehnung gearbeitet werden.

Die richtungswechselnden Achtervolten um das Dreieck, fördern wiederum die Balance, das Geraderichten, ebenso unterstützen sie die Versammlungsfähigkeit.

Das Zeitsystem der Dual-Aktivierung

plan

Trainiert werden 3 Minuten Schritt, 1Pause,3 Minuten Trab, 1Pause, 3Minuten Trab…
In der Anfangszeit können oder müssen die Trabphasen auch kürzer gehalten werden. Letztendlich kommt es individuell auf das jeweiligen Trainingszusztand des Pferd an. Länger als 15-20 Minuten volle Konzentration können und werden wohl die wenigsten Pferde schaffen!

Dieses Zeitsystem hat den Vorteil,dass das Pferd abschätzen kann, wie lange eine Einheit dauert und somit lernt, nicht zuviel Energiereserven zurückzuhalten. Die Einheit wird für das Pferd zeitlich vorhersehbar. Zudem vergügt es über die Vorteile des Intervalltrainings, das den Muskelaufbau fördert.

pause-pferdetraining-alexandra-schmid-Have a break!

Überforderung

Wenn man mit der Dual-Aktivierung beginnt, ist es etwas Neues für Pferd und Mensch.

Für die Dual-Aktivierung müssen sich beide, Pferd wie Mensch, enorm konzentrieren. Da bei Pferden die Konzetration nach meistens 20 Minuten sinkt und es auch körperlich anstrengend ist, muss unbedingt auf Zeichen der Überforderung geachtet werden.

Dies wären z.B. häufiges stolpern, den Kopf schief halten, (kein entspanntes) Abschnauben oder Losstürmen. Spätestens dann sollte die Einheit beendet werden.